Geschichte: bubsheim

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Ortsbeschreibung

Die heutige Gemeinde Bubsheim mit dem Weiler Anhausen kann auf eine sehr wechselvolle geschichtliche Vergangenheit zurückblicken, in der das Dorf bereits dreimal seinen Standort gewechselt haben soll. Die erste Ansiedlung könnte auf dem Kirchberg gestanden haben, für den zweiten Standort kommt die Brandstatt in Frage, die heutige Lage von Bubsheim grenzt an die Brandstatt an und befindet sich über zwei Seitenschluchten des Anhausertales. Funde aus der Hallstattzeit lassen auf eine Besiedlung schon um das Jahr 800 v. Chr. schließen. Deutlichere Spuren hinterließen die Römer. Münzfunde, vor allem eine Münze mit dem Bildnis des römischen Feldherrn Titus mit der Inschrift "Hierosolima capta". lassen sogar eine genauere Jahresangabe zu, denn diese Münze wurde zum Gedenken an die Eroberung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. geprägt. Der Name Bubsheim wird auf den alemannischen Eigennamen Bob oder Bobo zurückgeführt. Aller Wahrscheinlichkeit nach hieß der Führer der ersten Siedler so, die um das Jahr 250 n. Chr. aus dem Alemannenbereich nach hier kamen. Der zur Gemeinde Bubsheim gehörende Weiler Anhausen findet erstmals im Jahr 1095 urkundliche Erwähnung, während Bubsheim selbst erst 1347 urkundlich genannt wird. Der Ort erscheint als "Bubesheim" oder "Pupsheim". Burg und Dorf Bubsheim wurden in den Jahren 1376/78 durch die freie Reichsstadt Rottweil zerstört. Die Gemeinde Bubsheim gehörte zur Grafschaft Hohenberg und kam 1381 mit allen Rechten an Österreich. Die Herrschaft Hohenberg und damit die Gemeinde Bubsheim fielen im Jahre 1805 an das Königreich Württemberg, 1634 wurde das Dorf durch die Schweden zerstört. Bei der 1635 ausgebrochenen Pest starben 1/5 der Einwohner des Dorfes. Bei einer Brandkatastrophe des Jahres 1748 wurden 24 Häuser zerstört. 1796 brandschatzten versprengte französische Truppen den Ort.

Nach urkundlichen Aufzeichnungen des Bischöflichen Ordinariats Konstanz wurde die St.- Jakobus-Kapelle zu Hubsheim 1434 erbaut und 1451 auf Kosten des Großzehntherrn erweitert. Am 09. Juni 1610 stellte das Generalvikariat Konstanz erneut eine Vollmachtsurkunde zum Umbau und zur Vergrößerung der alten Kirche in Bubsheim aus. Diese Bauarbeiten scheinen sich lange verzögert zu haben, denn erst 1631 wurde dieselbe konsekriert. Die Stiftung der Kaplanei St. Jakobus in Bubsheim geht laut Stiftsbrief im Kopialbuch des Beuroner Klosters auf das Jahr 1488 zurück.

Für das bis 1488 von Egesheim pastorierte Bubsheim konnte 1490 ein eigenes Pfarrhaus erbaut werden. Die alte Kirche und das alte Pfarrhaus bilden nicht nur eine Idylle, sondern auch ein Stück geschichtlicher Vergangenheit von Bubsheim. Deshalb war es um so bedauerlicher, dass 1971 das Kirchenschiff abgebrochen werden musste, da die nötigen Mittel zur Erhaltung fehlten. Erst in den Jahren 1973-75 konnten der Turm, die Kirchenmauer und das Pfarrhaus renoviert werden. Anstelle des Kirchenschiffs befindet sich neben dem Turm nun die Martinskapelle. Der Bau eines Schul- und Rathauses erfolgte 1830, 1874 wurde der neue Friedhof angelegt.

Mit der Gründung der Heuberg-Wasserversorgungsgruppe und dem Bau des Hammerwerkes 1887/88 konnte die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Bubsheim sichergestellt werden. Der Bau der neuen Bubsheimer Kirche fiel in das Jahr 1901. Sowohl der Erste als auch der Zweite Weltkrieg forderte von der Gemeinde Menschenleben, die 1918 28 Gefallene und 1939/1945 43 Gefallene und Vermisste zu beklagen hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Gemeinde Bubsheim viele kommunale Einrichtungen erstellen und ihrer Bestimmung übergeben. Neben dem Ausbau der L 438 Bubsheim - Egesheim wurde Baugelände sowohl für den Wohnungsbau als auch für die Ansiedlung von Industriebetrieben erschlossen. Mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt und der Teilstrecke der Kreisstraße Bubsheim - Gosheim 1981! 82 ist die Gemeinde heute verkehrsmäßig gut erschlossen.

Die im September 1982 eingeweihte Gemeindehalle hat sich in den vergangenen Jahren zum kulturellen Mittelpunkt des Gemeinwesens entwickelt. Die auf kargem Boden betriebene Landwirtschaft stellte jahrhundertelang die Haupterwerbsquelle der Einwohner von Bubsheim dar. Heute wird sie hauptsächlich im Nebenerwerb betrieben, denn alle Arbeitnehmer finden in den modernen Industriebetrieben der Metall- und Holzbranche im Ort selbst ihre Arbeit. Seit 1762 führt die Gemeinde Bubsheim die Abbildung einer Weidebuche im Ortswappen. Die Weidebuche ist ein typischer Baum des Heubergs.

Die Gemeinde Bubsheim hat eine Grundschule mit vier Klassen und sechzig Schüler. Ein zweigruppiger Kindergarten wird von der Katholischen Kirchengemeinde betrieben. Die Gemeinde zeichnet sich durch ein überaus reges Vereinsleben aus.